Test: Nokia N96

Das Nokia N96 ist das aktuelle Top-Modell der Finnen, welches seit Ende September dieses Jahres erhältlich ist. Der Doppel-Slider verfügt über eine Kamera mit 5 Megapixel und zwei LED-Hilflichtern, einen 2.8 Zoll grossen Bildschirm mit einer Auflösung von 240 x 320 Pixel, HSDPA, WLAN, GPS, 16 GB interner Speicher, einen DVB-H-Empfänger, ein UKW-Radio und Symbian S60 als Betriebssystem. Im Vergleich zum Vorgänger, dem N95, wurde neben dem grösseren Speicher hauptsächlich das Design überarbeitet. Ich hatte die Gelegenheit, das Handy etwas länger als einen Monat zu testen, wofür ich mich bei Nokia herzlich bedanken möchte.

Lieferumfang
Neben dem Gerät selbst befinden sich der Akku, ein sehr kompaktes Ladegerät, ein Ladekabel für den Zigarettenanzünder, ein USB-Verbindungskabel, ein Video-Ausgangskabel, ein Headseit, eine Kabel-Fernbedienung, diverse Handbücher und eine Software-CD. Positiv zu erwähnen ist ausserdem, dass der Film „Transformers“ bereits im Speicher des Geräts enthalten ist.

Design / Verarbeitung
Auf den ersten Blick wirkt das Nokia N96 ziemlich edel und sieht sehr gut aus. Bei genauerem Hinsehen fällt jedoch die billige Verarbeitung auf, das Gehäuse besteht fast vollständig aus Plastik. Dies hat zwar den Vorteil, dass das Gerät im Verhältnis zur Grösse ziemlich leicht ist, jedoch sind die Tasten und das Navigationskreuz wackelig und knarzen bei der Bedienung. Die Slider-Mechanik hingegen ist stabil und funktioniert ohne Probleme. Die Multimedia-Tasten kommen ohne Beschriftung daher, die Symbole sind nur sichtbar wenn diese beleuchtet werden.

Bedienung / Interface
Die Bedienelemente auf der Front sind sehr winzig geraten und erfordern zur Bedienung ziemlich viel Fingerspitzengefühl. Hier hätte Nokia besser die Multimedia-Tasten über Bord geworfen, um mehr Platz für die restlichen Tasten zu schaffen. Diese Funktionen könnten problemlos auch durch das Navigationskreuz übernommen werden, welches bei der Bedienung des Musikplayers überhaupt nicht verwendet werden kann. Zudem sind bereits im Querformat Multimediatasten verfügbar. Die Zahlentasten sind wie die restlichen Tasten ebenfalls flach und nicht erfühlbar, weiterhin ist die oberste Reihe durch den geringen Abstand zum Rand nur schlecht erreichbar. Auf den Seiten des Geräts befinden sich unter anderem der Auslöser für die Kamera, ein Lautstärkeregler und ein Schieber zur Sperrung der Tasten. Der Beschleunigungsmesser, welcher die Ansicht beim Drehen des Geräts automatisch anpasst und im Flaggschiff natürlich auch nicht fehlen darf, reagiert schnell und exakt. Beim Betriebssystem setzten die Finnen weiterhin auf Symbian S60, beim Interface wurden im Vergleich zum Vorgänger keine grösseren Änderungen vorgenommen.

Kamera
Im N96 ist eine Kamera mit 5 Megapixel, Autofokus und zwei LED-Hilfslichtern verbaut. Wie gewohnt setzt Nokia auf eine Optik von Carl Zeiss, ausserdem ist Geo-Tagging vorhanden. Die Qualität der Fotos ist für ein Handy sehr gut und die Einstellungen sind einfach und umfassend. Videos können mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixel aufgenommen werden.

Bildschirm
Der Bildschirm des Handys ist 2.8 Zoll gross und mit 240 x 320 Pixel aufgelöst. Der Kontrast ist in Ordnung und auch Filme wie beispielsweise der im Lieferumfang enthaltene „Transformers“ machen auf dem Display eine gute Figur.

Multimedia
Multimedia ist eindeutig die grösste Stärke des N96. Der vorinstallierte Player spielt die meisten gängigen Musik- und Videoformate ab, durch den Ständer lässt sich das Handy beim Betrachten von Filmen ausserdem bequem platzieren. Dafür, dass das Gerät ohne Touchscreen daherkommt funktioniert das Surfen im Internet erstaunlich gut. Das GPS funktioniert problemlos und ortet aktuelle Position schnell und exakt und ist auch für Fussgänger geeignet.

Fazit
Das Nokia N96 ist ein hervorragendes Multimedia-Handy, welches ein schönes Design und eine umfangreiche Ausstattung bietet. Kleinere Schwächen weist das Gerät hauptsächlich bei der Verarbeitung, der Bedienung und der relativ kurzen Akkulaufzeit auf. Im Vergleich zum Vorgänger wurden nur kleinere Änderungen vorgenommen, sodass sich ein Umstieg für Besitzer des N95 nicht lohnt.

Pro:
• schönes Design
• praktischer Ständer
• exzellente Kamera
• grosser interner Speicher und MicroSD-Kartenslot
• Stereo-Lautsprecher

Kontra:
• billige Verarbeitung
• relativ kurze Akku-Laufzeit
• ziemlich dick

Testurteil: 8/10


Weitere Fotos:

devedis